Sonntag, 31. Dezember 2006

what a year it has been. [found my love, shed my skin.]

wieder silvester, wieder berlin, wieder knaller vor dem fenster, obwohl vor dem fenster nicht mehr steglitz ist, sondern prenzlauer berg. gar nichts und alles hat sich geändert in diesem einen jahr. wie vor einem jahr, nein, wie immer, hupfen susa und ich seit stunden in der wohnung herum, trinken becks, borgen uns hair products und können uns nicht entscheiden, welches schwarze t-shirt wir denn jetzt jede anziehen wollen heut abend, und dazu läuft arab strap. das ist beständigkeit, wie ich sie mag, oh ja. mehr davon.
ansonsten war zweitausendsechs voller high highs und low lows und ist verdammt schnell vorbei gegangen, wie im flug, im überschallflug, als gäb' es sie noch, die concorde. es kommt mir wie gestern vor, dass susa und ich letztes neujahr im keyzer soze gesessen haben, im februar im swampclub in freiburg zu trk schwitzten, im mai im regen auf dem immergut bier tranken und im juli in belfort staubige füsse hatten und mit der englischen band vodka kippten. grosse mengen vodka.
alles war schön und schlimm und voller wahnsinnigkeiten und warten dieses jahr und genau so intensiv, wie ich es mir gewünscht habe, heute vor einem jahr, auch wenn mir das mittendrin nicht immer klar war, und es ganz schön dunkel war, beizeiten.
jetzt ist alles anders, seit einer woche, alles. ich sass in der jugendkneipe in der alten heimat, die heuer kein versiffter kifferschuppen mehr ist, sondern eine frisch renovierte, seelenlose ruhrgebietslattemacciatobar, bekam sätze gesagt, von denen ich dachte, dass ich sie niemals hören würde, und verstand, dass das der moment war, das jetzt der moment ist, auf den es ankommt, die chance, es richtig zu machen, im leben, mit der liebe.
am donnerstag, als wir vom ruhrgebiet nach hamburg fuhren, meine hand in seinem nacken, seine hand an meinem bauch, lief im autoradio 'ein kompliment', wie bei unserer vorletzten fahrt in diesem auto, vor mehr als einem jahr, und so sehr ich genug von den sporties habe, so wenig störten sie mich diesmal, so sehr hatten und haben sie recht. wenn man so will bist du das ziel einer langen reise, die perfektion der besten art und weise.
und genau deswegen freu ich mich auf zweitausendsieben und alles was es bringen wird, wie ich mich auf nichts gefreut habe, nie.
mehr. zweitausendundsieben wird es bringen. mehr und mehr und mehr und mehr. and i can't wait. bring it on. ein frohes neues.

thinking. [#212]

anstatt shortbread zu essen, könnte man eigentlich auch gleich ein stück gute butter lutschen.

dinge, die ich zweitausendsechs nicht erwartet hatte.

  • freund volker (von ganz früher) in der spex abgebildet zu sehen, und zwar in einem blauen abendkleid;
  • einen job ausgerechnet über technorati zu bekommen;
  • tequila trinken mit emily;
  • jack daniels & apfelschorle trinken mit cursive;
  • bierflaschenöffnungslektionen von daniel lorca;
  • creolen und hängeohrringe an meinen ohren;
  • ein dirndl zu tragen;
  • das oktoberfest zu mögen;
  • the return of the hoodie;
  • american apparel schals;
  • radio & webtv zu machen;
  • so viele bunte antibiotika;
  • eine leidenschaft für die strokes zu entwickeln;
  • so viele sonnenbrillen zu verlieren;
  • regelmässig an einem stammtisch teilzunehmen;
  • mitten in der nacht bratkartoffeln und spiegelei 'bei lena' mit malo und b;
  • überhaupt all' die schönen tage und nächte zu gast in köln und der werkommtalsletzternachhause-contest;
  • einen hund lieb zu gewinnen;
  • gleichbleibend starke leidenschaft zu vodka redbull;
  • gleichbleibend starke wirkung von rothkos seagram murals;
  • susa auf festivals k.o. gehen sehen, und zwar gleich zwei mal;
  • aquariumputzen;
  • dermassen viele band t-shirts zu kaufen;
  • einen gürtel über dem pullover zu tragen;
  • grosse zuneigung zu grossbaustellen mit vielen kränen zu entwicklen; und
  • in einer kneipe auf der schanze über die grosse liebe zu stolpern.

zweitausendsechs.

twothousandsix.

jahresendstatistik, zweitausendsechs edition.

zugenommen oder abgenommen? gleich geblieben. aber unfitter geworden.
haare länger oder kürzer? minimal kürzer. und stufiger. und mit wannabe-pony.
kurzsichtiger oder weitsichtiger? gleich geblieben.
mehr geld oder weniger gehabt? mehr.
mehr ausgegeben oder weniger? mehr.
mehr bewegt oder weniger? sicher im endeffekt gleich viel, aber ungleichmässiger übers jahr verteilt. das muss alles wieder anders werden.
der hirnrissigste plan? rockstars.
die gefährlichste unternehmung? emotional gefährlich war vieles, objektiv gefährlich eher nicht so viel, obwohl ich durchaus total betrunken von einem bühnenlaster hätte überfahren werden können, auf dem eurockéennes, und zwar während ich 'there is a light that never goes out' sang, mit jemandem zusammen. alternativ hätte ich beim trunkenen radfahren durch köln sicher auch von der deutzer brücke in den rhein stürzen oder in hohen hacken und im dirndl von einem biertisch fallen können, auf der wiesn. ja, ich seh' da auch ein muster.
der beste sex? von ausfällen im hochsommer und frühwinter abgesehen war das in diesem jahr eine ständige steigerung.
die teuerste anschaffung? laufschuhe.
das leckerste essen? eine nudelsuppe bei monsieur vuong in berlin im august.
das beeindruckendste buch? truman capote. in cold blood.
der berührendste film? babel.
das beste lied? arab strap. it's a heartache.
die beste cd? kante. die tiere sind unruhig. peterlicht. lieder vom ende des kapitalismus. emily haines. knives don't have your back.
das schönste konzert? es war das jahr der extrem guten konzerte von insgesamt rund 180 bands. wenn ich morrissey ausblende, und auch metric in london ausser acht lasse, und den verschwitzten abend im swampclub mit trk, und arab strap in zürich, und ariel pink im swamp, und die yeah yeah yeahs bei den monsters of spex, und broken social scene auf dem immergut, dann war es ganz klar sigur ros auf dem eurockéennes. oh ja.
die meiste zeit verbracht mit...? warten.
die schönste zeit verbracht mit...? nichtwarten.
vorherrschendes gefühl 2006? kann das jetzt mal richtig losgehen hier?
2006 zum ersten mal getan? in einem magazin gestanden.
2006 nach langer zeit wieder getan? in london gewesen. richtig gute jeans gefunden. t. geküsst.
drei dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? urinary tract infections #1-3 oder wieviele das auch immer waren, und auf die untersuchungen, die sie mit sich brachten. [untersuchungen zu denen der arzt eine durchsichtige kittelschürze aus plastik anzieht sind grundsätzlich abzulehnen.]
das schönste geschenk, das ich jemandem gemacht habe? ein mixtape.
das schönste geschenk, das mir jemand gemacht hat? live gezeichnete comics.
der schönste satz, den jemand zu mir gesagt hat? "eigentlich wär es mir lieber wenn du bleibst."
den schönsten satz, den ich zu jemandem gesagt habe? "du weisst genau, dass das nicht nur vergangenheit war."
die wichtigste sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? von mir.
2006 war mit einem wort...? exzess. und gar nicht mal so schlecht, eigentlich.


[und wie sagt man dann? äh, danke!
susa. für alles, für immer. | frank. fürs wieder dasein. | malo. fürs kölner zuhause, das in der ersten reihe stehen und fürs noch viel viel besser sein, als mein blogcrush und ich es uns erhofft hatten. | marlene. für fun-times in trachten und mit jungs aus dem mittleren westen und emails statt bloggen. | okka. fürs bonding over coffee und die schamloseste zuneigungserklärung, ever. | praschl. für die besten gardinenpredigten und die herausfordernsten fragen und das erklären der einfachheit. | paulsen. für die wahl der ksl musik-acts. | isa. fürs verabreden im saal ii und das posen mit büchern auf der buchmesse. | andré. für die konzertbegleitung. | tobi. für tug-ersatz-emails und das beste klischee-sein, ever. | mo. für die frage 'spielt ihr auch richtige instrumente?' an lo-fi fnk. | stefan. für nachmittage mit hund und herrchen. | christoph. fürs hupfen bei trk im magnet. | lucy. für die quetsch-strumpfhosen-philosophie und die toasts danach.
überhaupt: danke. das internet war mal wieder größtenteils kuschelig, dieses jahr, und wieder einmal verantwortlich für die besten neuen menschen im leben. wie das nur immer passiert.]

[zweitausendfünf.]

finalisten. [a contest.]

auf der letzten seite der aktuellen spex finden sich die besten sätze aus dem diesjährigen leserpoll. gestern stellte ich zu meiner grossen freude fest, dass ein satz von yours truly auch dabei ist. wer diesen satz korrekt identifiziert oder die beste begründung schreibt, welcher satz denn von mir sein könnte oder sollte, der kriegt eine super-special mix-cd und ein lieblingsbuch. [email | einsendeschluss 15.01]

Samstag, 30. Dezember 2006

art is hard.

susa wies mich gestern abend darauf hin, dass das muster des lands end flannelschlafanzugs, den meine eltern mir zu weihnachten geschenkt haben, dem muster vom mantel dieses einen mädchens auf diesem einen bild von gerhard richter ähnelt.

thinking. [#211]

babel in der dreiundzwanzig uhr vorstellung im uci am bahnhof von duisburg. ausser ihm und mir nur 9 andere leute. nach zwei stunden schienen sie zu verstanden haben, dass es sich bei dem film nicht um einen 'typischen brad pitt' handelte. sie lachten, während er als ehemann seiner frau bei der notdurft assisitierte und sie dabei leidenschaftlich und verzweifelt küsste.

thinking. [#210]

festgestellt, dass ich zugfahren nur deshalb so gerne mag, weil zugfahren hassen auf dauer einfach zu anstrengend wäre.

Freitag, 29. Dezember 2006

zitierfähig. [#109]

"tempo war so eine religion von jungs, die zu blöd waren, mädchen flach zu legen."

Sonntag, 24. Dezember 2006

fest der liebe.

red
have yourself a merry little christmas,
let your heart be light
from now on our troubles will be out of sight.

light my fire.

keine angst. nur mut.

heimat.

heute früh gegen halb vier stand ich auf einem stillgelegten hochofen und schaute auf das ruhrgebiet herunter. in der fabrikhallengrossraumdisco zu füssen des hochofens lief 'i don't feel like dancing', die a42 war autoleer, über dem thyssenwerk im norden leuchtete der himmel beim stahlanstich auf und ich fühlte mich zuhause.

brandneu.

78s: carolummne.

Samstag, 23. Dezember 2006

thinking. [#209]

keine passenden worte für die seltsame art der beruhigung, die sich nach dem verlängern des flickr pro accounts einstellt.

[ich weiss nichts über die nächsten zwei jahre, aber ich weiss, dass ich flickrn werde. glaubensbekenntnis zweipunktnull.]

thinking. [#208]

und die alljährliche vorfreude auf das vorlesen des unerträglichen weihnachtsbrief entfernter verwandter durch meinen bruder. allerliebstes weihnachtsritual, ever.
in diesem jahr steht neben den üblichen aufzählungen der neugeborenen enkel, der neubauten der kinder und ihren tollen jobs und noch besseren ehepartnern und den eigenen urlaubsreisen und krankheiten wohl auch der satz "oma, kann ich auch an deiner brust trinken?" drin.

thinking. [#207]

in deutschen haushalten scheint zur weihnachtszeit doch noch mehr hausmusik gemacht zu werden, als man gemeinhin so annimmt.

[file under: lessons learned on an ice-train.]

why i love frank. [#1]

namensfetter, der. [#]

wovor ich angst habe.

dass alles ein grosses flashback wird. dass er die ironie diesmal dabei hat. dass ich zu laut bin. dass ich zu leise bin. dass ich ihm zu sehr gefallen will. dass es nichts zu reden gibt. dass ich mir alles eingebildet habe im oktober, und da nichts mehr ist, zwischen uns. dass ich zu fordernd bin. dass ich zu nachgiebig bin. dass er genau die gleichen sätze sagt wie immer. dass er nicht glücklich sein will. dass das alles quatsch ist, und wir uns angucken und es so ist wie immer und nie: liebe.

Mittwoch, 20. Dezember 2006

army. [creepy christmas.]

army. [creepy christmas.]

how to charm me. [#1]

emails mit 'dein todesstern' unterschreiben.

apropos spex.

was ich ja am allerschlimmsten finde ist, dass es jetzt ja dann wohl keine monsters of spex mehr im jugendpark in köln geben wird.

danke!

middle of nowhere.

Dienstag, 19. Dezember 2006

sickingly beautiful.

wind.
[und wie ich mich immer wieder über die windräder auf dem weg nach berlin freue. wie sie da stehen und warten und aussehen, als hätten sie sachen zu bereden, miteinander.]

zitierfähig. [#108]

"ich muss dir von moz erzählen! ich habe NONSTOP GEHEULT!"
"nonstop? mensch, kindchen, wegen dem was alles war 2006? freund, exfreund und jürgen klinsmann?"

zitierfähig. [#107]

"ich find das so albern, wenn mich leute nur 'frank von argh' nennen."
"also ich find 'frank von argh' klingt doch ähnlich sympathisch wie 'mork vom ork.'"

morrissey, nackt.

moz, naked.
naja, beinahe. [bitte auch herrn johnny und frau tanja zuhören.]

Montag, 18. Dezember 2006

can you please stop time? can you please stop the pain?

und eigentlich ist es ja lahm, so lahm, dass der einzige ort, an dem ich heutzutage noch wirklich gefühle rauslasse grundsätzlich vor einer bühne ist. in genau diesem spirit gestern quasi zwei stunden nonstop geheult, denn life is a pigsty. aber besser dort als nirgends, und schliesslich kann man mit niemandem so ausfühlich und im kern geradezu optimistisch depressiv sein wie mit morrissey. bis auf die schrecklichen passiv-aggressiven drängelnden idioten im publikum ('morrissey hasst dich, du arschloch!') und die dummen mädchen mit den unterdieschultergeklemmten strassbesetzten minihandtaschen war es, natürlich, grossartig: der sound erstaunlich gut, die band in höchstform, und moz sowieso; zwei stunden hüpfen und heulen mit allem, nur leider nicht mit 'i like you' und 'there is a light that never goes out', aber das war egal, eigentlich. danach auf der moz aftershow party auf der fine line zwischen ü30-party und nostalgie-indie-rock spazieren gegangen, viel zu viel vodka getrunken und das danebenbenehmen gepflegt. zum glück keine sms geschrieben in der die worte 'as i live and breathe you have killed me, you have killed me' drinstanden. naja, geschrieben schon, aber nicht abgeschickt. immerhin. und jetzt, jetzt gerade bin ich immer noch betrunken. good lord.

zitierfähig. [#106]

"wer hat denn wohl die doofe pizzeria werbung auf all' die morrissey plakate geklebt?"

Samstag, 16. Dezember 2006

selbstschutzsyteme: intakt. [#1]

abruptes einschlafen gegen 7am zwischen dem erstellen einer total trunkenen und genauen sms ['sag mal, du musst nicht zufällig morgen, nein, heute, jemanden in berlin besuchen und fährst mit umweg heim?'] und dem heraussuchen der nummer des empfängers aus dem handyadressbuch.

Mittwoch, 13. Dezember 2006

linklove. [#24]

"the web is made of people holding hands for safety muddling through the mazes of life, love, work, success, failure, and everything in between. in between is where we are most of the time, and i like it, neither good nor bad, just real and true, and hard and soft and flesh and skin and teeth and hair and bones and tears and even spit."[#|#|#]

zitierfähig. [#105]

"nur mut."

zitierfähig. [#104]

"vielleicht ein bisschen vodka trinken?"

[file under: i'm easy like that.]

Montag, 11. Dezember 2006

thinking. [#206]

hat funktioniert, das mit dem aneinanderklicken der kitten heels. mit drei tagen verspätung. good lord.

[weihnachtsfieber? kein stück. fest der liebe? harhar.]

Sonntag, 10. Dezember 2006

thinking. [#205]

und als ich dann gestern die jubiläumsausgabe in den händen hielt, da fiel mir auf, dass ich tempo doch irgendwie vermisst habe; das prätentiöse daran und das boshafte und die fotos und die seltsame art, an texte heranzugehen, auch wenn das alles sehr dated wirkt, heuer, aus den federn von menschen, die nunmal mehr als zwanzig jahre älter sind, als sie es waren, als sie mit diesem heft angefangen haben. mein liebster tempo-moment bleibt immer noch der im frühjahr 1994, als ich als lektüre für die zugfahrt der klassenfahrt nach titisee-neustadt eine ausgabe gekauft hatte. es war die mai ausgabe; kurt cobain war auf dem cover. mein klassenlehrer, h.-j.müller, kannte das magazin nicht, borgte es sich aus um mal einen blick reinzuwerfen, und schlug es mit gekonnter hand mitten in einer 50er jahre foto-strecke auf, die aus halbnackten, tätowierten, vornübergebeugten jungs mit gespreizten beinen und zurschaugestellten hoden bestand.

zitierfähig. [#103]

"babe, du stehst zwischen mir und schwitzenden männern mit gewehren!"

thinking. [#204]

mit den grossen spielend. [#]

Freitag, 8. Dezember 2006

kitten heels; €8,80.

heute den schuster-abholzettel meiner kittenheels-stiefel wiedergefunden; kaputtgelaufen in einer nacht ende februar, in der es geschneit hat, alles möglich schien und ich an non-fiction geglaubt habe. es war der dritte tag, an dem ich sie anhatte, und ich hatte gerade erst neue absätze drauf machen lassen. der schuster musste ein bisschen suchen, heute, bis er sie gefunden hat. sie hingen in der hintersten ecke des ladens, im untersten regal, grau vor staub. "noch zwei wochen, und ich hätte sie in den keller gepackt," meinte er, während er sie abstaubte. hab' sie vorhin angezogen, die absätze dreimal gegeneinader geklickt, wizard of oz style. leider nichts passiert.

love & madness.

und das seltsamste an gestern abend war vielleicht, dass es eben so gar nicht anders war als beim ersten mal, obwohl doch so vieles anders war: der ort, djc nicht allein, sondern mit band, dafür ich allein.
das sind äußerlichkeiten, klar, denn mir geht es in the grande scheme of things sowas von gar nicht anders geht als this time last year. ich hab gestern abend zwar keine telefonnummern aus dem handy gelöscht (die von damals sind ja lustigerweise ohnehin wieder drin, und zwar rightly so), aber dafür vor der bühne gestanden und mir ab einem gewissen punkt auch diesmal gewünscht, ich könnte kein englisch mehr, weil es zuviel war, alles, zuviel und genau richtig zugleich. therapeutic overdose. einmal das ohnehin kaputte herz noch mal brechen, bitte, und zwar so richtig, damit es wieder heil wird. nothing could pick me up this morning, nothing could pick me up today sang djc, und da liefen die tränen auch schon meine wangen runter. kein wunder, bei einem cesd score von 46, here we go again. aber das war gut so, gestern, und zwar alles. and to forget and to feel. warum so tun, als wär alles gut? nichts ist gut, gerade, gar nichts.
ich hab vor der bühne gestanden, trashigen rotwein getrunken, und geweint, und nicht mehr aufhören können, weil ich sie endlich mal rauslassen konnte, die ganze traurigkeit der vergangenen paar monate, des vergangenen jahres. traurigkeit auch darüber, schon wieder so viele monate verschwendet zu haben mit warten und denken und hoffen und noch mehr warten und noch mehr denken. gleichzeitig war ich auf eine geradezu perverse art glücklich, weil dieser seltsame mann mit den groben stiefeln und dem selben fields of the nephilim t-shirt wie letztes jahr mich mit seinen songs auch getröstet hat. jeder dieser zuvielsätze war ein bisschen wie anfassen, einmal den arm gadgetmässig den rheingraben runtergestreckt, und sanft auf die fontanelle gelegt, es ist okay, dass das so ist mit dir, du bist nicht allein deswegen, im gegenteil, es ist richtig und gut, mit den extremen, das geht nur ganz genau so, mit high highs und low lows, denn genau das macht gute menschen aus: intensität. es war unsettling und beruhigend zugleich, trees and stones, gut und wertvoll und traurig und wichtig und schön. es war gross. ich hab nichts gemacht ausser zuhören und weinen und ein paar fotos, und trotzdem ist so viel mit mir passiert, in den zweieinhalb stunden. ich habe nicht nachgedacht, und trotzdem unglaublich viel verstanden, all die muster, die mich heute wieder an den punkt gebracht haben, an dem ich letztes jahr auch schon mal war, und das wissen, wie es eigentlich gehen sollte. und als ich dann wegging aus dem substage, viel zu frühes nachhausehetzen beim letzten zugabesong um zum letzten zug zu kommen, da war ich froh, dass das überhaupt noch jemand kann, mich so anrühren. es hört sich so verdammt corny an, aber die zweieinhalb stunden vor dieser bühne haben mir klar gemacht, dass ich, so kaputt ich auch gerade bin, absolut gar nicht kaputt bin. unter all den oberflächlichkeiten und abstumpfungen und dem zumachen und all dem nichtfühlen, nein, dem nichtfühlenwollen, da fühle ich. even more raw than ever. und das zu wissen, das ist gut. danke, david.

so you wait for the internal switch for the life that you missed. [mit blutig massiertem herz.]

david judson clemmons.
eigentlich hat frank, dem ich david judson clemmons ja verdanke, bei anderer gelegenheit schon alles gesagt:
"identische wirkung wie beim ersten mal, trotz einem mit schlimmsten befürchtungen vollgeladenen kopf (den man ja immer nur dann hat, wenn man von einer sache viel hält und dann die befürchtung entsteht, man könnte sich jetzt dieses gefühl kaputtmachen - nostalgie pervers). und dann dieses kleine mädchen, das bei 'to leave this room' so allein vor der bühne stand, so ganz ruhig, so ganz glücklich, so sehr zufrieden, so vollkommen artig und beeindruckt und still, und mit einer träne auf der wange. wenn’s nicht so kitschig klingen würde, herrjeh. diese blicke auf bands, diese wirkung, diese auswirkungen eines richtigen songs, einer passenden/angebrachten musik, diese stimmungskonvergenzen, verdammtnochmal. und man steht daneben und ist sofort ganz fürchterlich 'geistig verbunden'. liebe auf den ersten blick, zur welt, zur situation, zur musik generell. immer wieder.
david judson clemmons jedenfalls, der entertainendste ("our cello player will smash his cello after the concert, because that’s what real punk cello players do!") und lockerste aller melanchoholischen rockersäue. der musik macht, die es schafft, ähnlich wie godspeed you black emperor zu klingen, nur irgendwie gitarriger und eben mit einer ganz eigenartigen 'vollständigen' note.
"er wird eure herzen blutig massieren".
[nonstop geflennt, quasi, und dabei glücklich gewesen, oh ja. all the time in the world, cannot cure, it cannot cure.]

Donnerstag, 7. Dezember 2006

gone fishin'.

heute zum ersten mal ein aquarium geputzt, inklusiver filter. einem filter, der seit einem jahr nicht gereinigt worden war. ich weiss jetzt ganz sicher, dass ich genau solange kein aquarium besitzen will, bis ich jemanden bezahlen kann, der diese arbeit für mich übernimmt.

[und welche lungenkrankheiten man durch das saugen an all diesen modderigen schläuchen kriegt, dass will ich gar nicht erst wissen.]

Mittwoch, 6. Dezember 2006

zitierfähig. [#102]

"manchmal schreib ich mir selber emails in denen steht, dass ich schon in ordnung bin."

Dienstag, 5. Dezember 2006

zitierfähig. [#101]

"für udo jürgens hätte ich mit dir geschlafen."

Montag, 4. Dezember 2006

linklove. [#23]

[email me dirty pictures with my name in marker everywhere. # | maybe next year is the year. # | i will touch you where you need to. # | love you. #]

a softer world

Sonntag, 3. Dezember 2006

was wichtig ist.

udo jürgens.
[und dann sass ich am freitag abend aufgehübscht mit tom in der rothaus arena bei meinem ersten postnatalen udo jürgens konzert, achtundzwanzigeinhalb jahre nach meinem ersten, dem pränatalen, drei wochen vor meiner geburt, von dem ich ganz sicher bin, dass es schuld daran ist, dass ich vorallem die songs der 'udo live in..'-tour von '78 so arg mag. und es war schön, natürlich war es das, und ich habe genau eineinhalb tränen geweint, eine halbe vor lauter vorfreude beim intro, bei dem ich in einer der ersten reihen saß und darauf wartete, endlich photographieren zu dürfen, und eine ganze bei 'was wichtig ist'. es war alles sehr gross und prätentiös und entertainerig und wunderbar. nach dem konzert zu irgendwelchen world-aids-day-feierlichkeiten events ins strandcafé gegangen und dann aus gleichem anlass weiter ins tiff, wo steffzi kondome verteilte, alle typen weisse t-shirts trugen, die jungs jägermeister ausgaben und musik lief, als wäre es 1996. genau aus dem grund mit tom für eineinhalb stunden in den keller geflohen, wo ein halbtoter highfidelityableger noch ein kleinwenig herumzuckte und wir deshalb alle wunschlieder bekamen die wir wollten. großer selbstquälmode mit 'nobody move, noboy get hurt' und 'fake boys', war ja schon lange nicht mehr so, nein? nein. gegen vier dann lauter tolle ideen gehabt, sms schreiben, anrufen, züge nehmen, nein, am besten gleich flugzeuge, aber stattdessen gar nichts getan, nur beim exzessiven herzschmerzwegtanzen meinen cockring-ohrring verloren. dann ins tiff zurückgewankt, unterwegs christian aufgesammelt, und den abend dann dort beendet, passenderweise bei einem der vielen tollen udo jürgens-greatest-hits-medleys, das tom und ich zusammen gekonnt mitgegröhlt haben. das war alles schön, sehr schön, natürlich war es das, bis auf den kater am nächsten morgen, und überhaupt bin ich seit ein paar tagen ja richtiggehend versöhnt mit dieser stadt, aber was wichtig ist, was wirklich wichtig ist, das ist nun mal was anderes, etwas ganz anderes, und ich würde alle durchsoffenen herzschmerzindieclubnächste, das ganze faghagoutonthetownwiththeboys dafür aufgeben, und zwar sofort. ohja.]

[was wichtig ist, ist nicht, was man so nennt | nicht, was man ist und wen man alles kennt | ich kenn' die regeln,ich beherrsch' das spiel | doch all das wissen nützt nicht viel | was wirklich wichtig ist, weiß ich erst heut' | was wichtig ist, das ist nicht, was du hast | nicht, ob dein leben andern' leuten paßt | ich bin vor keinem traum zurückgescheut | doch habe ich auch nichts bereut | was wirklich wichtig ist, weiß ich erst heut' | ich wollte mehr, was es auch war | kein stern war zu fern für mich | jetzt steh' ich da, fühle ganz klar | all das ist nichts wert, ohne dich | ich dachte, es wär' wichtig frei zu sein | ich dachte, daß ich glücklich bin allein | und doch kommt mir, seit dem ich dich verlor | mein leben wie ein irrtum vor | was wirklich wichtig ist, weiß ich erst heut' | was wichtig ist, begreift man oft zu spät | weil man es nicht mit dem verstand versteht | ich weiß nicht, ob ich dich zurückgewinn' | ich weiß nur ganz tief in mir drin' | was immer ich auch denke oder tu': was wichtig ist, was wirklich wichtig ist | das bist du]

thinking. [#203]

'i would meet you now
and i would wish this scar
to have been given with
all the love
that never occurred between us.'

michael ondaatje. the time around scars.

Freitag, 1. Dezember 2006

!

i saw this and i thought of you. [tate modern.]

wurd aber auch mal zeit, ey.